Was sagt der Kontostand darüber aus, wie ich mein Business steuere?

Sabine ist seit 5 Jahren selbstständig. Sie ist Fotografin und hat sich auf Businessfotos spezialisiert. Da sie den gewissen Blick hat und ihre Kunden mit den Ergebnissen zufrieden sind, wird sie häufig weiterempfohlen. Sabine hat vieles richtig gemacht. Es gibt da nur diese eine Sache, die nicht so rund läuft: Sie weiß eigentlich nie so genau wie sie finanziell gerade dasteht. Meistens kommt es irgendwie hin. Das ist ja auch beruhigend, aber sie fände es schon schön, wenn sie mehr Überblick hätte und sicher wüsste, dass sie sich die neue Kamera auch wirklich leisten kann.

Ordnung ist nicht so ihr Ding und über Zahlen und Geld mag sie sich keine Gedanken machen. So denkt sie immer wieder darüber nach, ob das nicht besser jemand anders übernehmen sollte. In der Praxis sieht das so aus, dass sich die Kontoauszüge stapeln und sie nicht genau weiß, von wem sie noch Geld bekommt. Diese blöde Steuerzahlung kommt dann ja auch noch irgendwann. Wie viel wird es wohl diesmal sein? Wenn sie auf den Kontoauszug schaut, sieht sie mal höhere und mal niedrigere Beträge als Endsumme. Jedes Mal sieht wieder alles anders aus. Da ist die Ungewissheit groß, zumal sich die Gegebenheiten auch ständig ändern. Es ist eine Glanzleistung, darauf zu vertrauen, dass es schon irgendwie hinkommt. Es ist gut, wenn man als Selbstständiger dieses Selbstvertrauen hat. Es ist jedoch noch besser, sich mit modernen Hilfsmitteln einen guten Überblick zu verschaffen. Oft merkt man erst hinterher, was man da ausgehalten hat, um mit dieser unsicheren Situation umzugehen. Dann spürt man, wie sich das Nervenkostüm entspannt und vieles leichter läuft.

Wie kann ich mehr Geld mit einem niedrigen Kontostand haben? Spannende Frage!
Was sagt der Kontostand darüber aus, wie ich mein Business steuere? Nichts!

Wie funktioniert Controlling per Kontostand? Gar nicht!

Es funktioniert nur Controlling per Kontoständen – nur, wenn du mehrere Bankkonten hast, sagt dir der Kontostand auf dem Geschäftskonto wie viel Geld du für betriebliche Investitionen zur Verfügung hast.

Wir empfehlen daher, drei verschiedene Konten zu haben:

  • Ein Bankkonto für Geschäftliches
  • Ein Bankkonto für Privates
  • Ein Bankkonto für Einkommensteuer und Umsatzsteuer, das sogenannte Rücklagenkonto

Wofür brauche ich jetzt 3 Konten und was mache ich damit?

Die meisten Menschen haben das Gefühl, ausreichend Geld zu haben, wenn sie ein Bankkonto mit einem hohen Guthabenstand sehen. Das Gefühl ist zwar gut, aber man vergisst zu bedenken, wie viele Kosten noch abgehen. Tatsächlich ist es bei Solopreneuren meistens so, dass von dem Guthaben noch Umsatzsteuer und Einkommensteuer zu zahlen sind. Wird nicht zwischen Privat- und Geschäftskonto getrennt, muss auch noch die private Miete von diesem Guthaben bezahlt werden.

Unser Vorschlag ist daher: Überweise dir monatlich einen festen Betrag vom Geschäftskonto auf das private Konto, mit dem dann alle privaten Sachen gezahlt werden.

Wenn ein Kunde deine Rechnung bezahlt, steht sofort fest, dass du dafür später Umsatzsteuer und auch Einkommensteuer an das Finanzamt zahlen musst. So ganz genau auf den Euro kann man das beim jeweiligen Zahlungseingang nicht berechnen, aber man kann einen guten Erfahrungswert in % ermitteln. Unser weiterer Vorschlag ist daher: Schau dir wöchentlich deine Zahlungseingänge an und ermittle dann den Prozentsatz (ein gängiger Wert sind 35% der Summe), den du auf das Rücklagenkonto überweist. Alle anfallenden Steuerzahlungen werden dann vom Rücklagenkonto gezahlt.

Wer das so macht, kann mit dem niedrigen Kontostand auf dem Geschäftskonto viel besser planen. Dieser Kontostand ist die Summe, die nach Abzug der fixen Kosten, tatsächlich für neue Anschaffungen zur Verfügung steht.

Mittlerweile gibt es eine Menge an kostenlosen Konten, so dass ein separates Rücklagenkonto an sich nur den Zeitaufwand für die Einrichtung kostet.
Es gibt eine Bank, die sich auf Selbstständige spezialisiert hat: die Kontist Bank in Berlin. Diese Bank bietet in der Premium Variante z.B. an, dass bei Zahlungseingängen automatisch ein bestimmter Prozentsatz auf ein Rücklagenkonto überwiesen wird.

Es gibt mittlerweile auch digitale Betriebssysteme für die eigene Selbstständigkeit, bei denen man alle Konten auf einen Blick sieht.

Du siehst auch, wie viele offene Posten du in deinem Business hast, d.h. wie viel Geld noch reinkommt, bzw. wie viel du noch zahlen musst.
Auf den ersten Blick kannst du auch sehen, wie viel du bei der nächsten Steuervorauszahlung zu zahlen hast. Mit diesen Informationen kannst leicht und schnell gute Entscheidungen treffen.

Sabine arbeitet nun seit drei Monaten mit der Software von lexoffice und kann sich jetzt leicht für die Kamera entscheiden, denn sie weiß, es kommen noch 2.000 Euro rein und die Steuervorauszahlung wird 780,-€ betragen. Da wird sie keine böse Überraschung erleben.

Für jeden, der als Unternehmer*in entspannt nach vorne schauen möchte, ist es wichtig, drei Konten zu haben, zwischen denen das Geld hin und her bewegt wird. Dann steht genügend zur Verfügung, wenn man es braucht – sei es für die Steuerzahlung oder die neue Kamera. Wir empfehlen dir, ein digitales Betriebssystem für die Selbstständigkeit zu nutzen, bei dem – ganz nebenbei – auch noch die Buchführung erledigt wird.

Wenn das für dich interessant ist, dann könnte unser Workshop „Abenteuer Buchführung“ für dich das Richtige sein. In diesem zweitägigen Workshop unterstützen wir Solopreneuere darin, auf digitale Buchführung umzustellen, bzw. die bisherige zu verbessern. Klicke auf den Link www.unserworkshop.de, dort erhältst du mehr Informationen.

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